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Dolmetschen in Videokonferenzen: Die Gründe für eine professionelle Dienstleistung

In einer Zeit, in der die Zukunft unserer Wirtschaft auf der aktiven Aufrechterhaltung und Entwicklung der internationalen Handelsbeziehungen beruht, und in der fast der gesamte mehrsprachige Austausch aus der Ferne erfolgen soll, waren die Themen Übersetzen und Dolmetschen noch nie so zentral, um Vertrauensbeziehungen aufzubauen und den Wegfall des direkten, persönlichen Kontakts auszugleichen. Denn auch wenn Videokonferenzen und maschinelle Übersetzungen fantastische Hilfsmittel sind, beschränken ihre technischen Merkmale den reibungslosen Austausch, der unbedingt aufrechterhalten werden muss, indem unabhängig vom Kontext schnelle und zuverlässige Interaktionen ermöglicht werden.

Die Videokonferenz, ein visionäres Tool

Software-basierte Webkonferenz-Programme sind als Folge der Ausgehbeschränkungen im vergangenen Frühjahr und der noch immer geltenden Mobilitätsbeschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus im Aufwind.
Und angesichts der Zahlen, die Eric S. YUAN, CEO und Gründer von ZOOM Video Communications, kürzlich für sein zweites Geschäftsjahr 2020 vorgelegt hat, ist der Begriff Aufwind noch deutlich untertrieben.
Wenn Privatpersonen das Tool auch kostenlos nutzen können, vermarktet Zoom aber hauptsächlich kostenpflichtige Lösungen für Betriebe. Das US-amerikanische Software-Unternehmen gibt auf seiner Website bekannt, dass sich die Zahl seiner Großkunden (Unternehmen, die ihm im vergangenen Jahr mehr als 100.000 Dollar Einnahmen eingebracht haben) in diesem Quartal verdoppelt hat.

Laut der französischen Presseagentur AFP machte die Aktie von Zoom am Montag, den 31. August, nach Börsenschluss dank Rekordergebnissen einen Sprung von 22 %.

Und dieser Aufwärtstrend scheint für die kalifornische Firma nicht nachzulassen, da die Rückkehr in Schulen und Büros, vor allem in den USA, nur sehr zaghaft, wenn überhaupt, vorhanden ist. Sie rechnet mit einem Umsatz zwischen 685 und 690 Millionen Dollar im dritten Quartal und einem Jahreseinkommen zwischen 2,37 und 2,39 Milliarden Dollar. Zahlen in schwindelerregender Höhe.

Das Unglück der einen ist das Glück der anderen, wie es das Sprichwort sagt. Man muss aber ehrlich zugeben, dass die Videokonferenz-Tools aktuell ganze Wirtschaftssektoren retten.

Und das ist erst der Anfang.

Nach der jüngsten Umfrage der internationalen Luftverkehrs-Vereinigung IATA ist die Branche des Geschäftsreiseverkehrs quasi komplett eingebrochen und die für 2021 angekündigten Zahlen sind alles andere als ermutigend. Der Berufsverband geht davon aus, dass der Geschäftsreiseluftverkehr im Jahr 2021 keine 50 % des Verkehrsaufkommens in 2019 ausmachen wird, und das im besten Falle, wenn es nämlich nicht wieder zu einer allgemeinen Ausgangssperre kommt.

Es ist daher leicht vorstellbar, dass in naher Zukunft neben Home-Office und Fernausbildung die meisten internationalen Veranstaltungen, Konferenzen, Tagungen, Sportwettkämpfe und kulturellen Darbietungen durch Videokonferenzen realisiert werden. Also müssen wir uns darauf vorbereiten.

Die „Übersetzung“ ist die Sprache des 21. Jahrhunderts

Seit den 2000er Jahren, als wir in die globalisierte Informationsgesellschaft eingetreten sind, sind wir logischerweise auch in das Zeitalter der allgemeinen Übersetzung gerutscht.

Die Funktion der Übersetzung ist in dieser globalen, modernen Bewegung von zentraler Bedeutung, da es notwendig ist, immer mehr Dokumente und verschiedene Kategorien von Dokumenten zu übersetzen, und das immer schneller und in immer mehr Sprachkombinationen.
Hinzu kommt, dass dieser Trend noch verstärkt wurde durch die technischen Fortschritte in digitaler Technik und Kommunikation, bei den digitalen Endgeräten sowie bei den Programmen oder Anwendungen, deren Zahl und Varianten genauso schnell gestiegen sind, wie sie allgemein- und massetauglich wurden.

Der Zeitpunkt ist also genau richtig, um unsere digitalen Anwendungen zu vertiefen, indem wir uns eingehend mit dieser Software befassen, genauer gesagt mit ihrer Verwendung im mehrsprachigen Kontext, der Übersetzungen erfordert.

Während große Namen wie Google Meet, Microsoft Teams, Skype, GoTo Meeting von LogMeIN oder Cisco WEBEX… nur die Übersetzungsfunktion im Chat oder automatisch mit KI (künstliche Intelligenz) anbieten, hebt sich Zoom als einer der einzigen ab, die das Simultandolmetschen als Funktion anbieten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es heute eine breite Palette von Softwares gibt, aber nur zwei Optionen für den mehrsprachigen Austausch per Videokonferenz: Dolmetschen und Übersetzen durch einen professionellen Dolmetscher oder maschinelle Übersetzung mit künstlicher Intelligenz.

Welche Elemente müssen also berücksichtigt werden, um die Lösung zu finden, die für unsere Bedürfnisse am besten geeignet ist?

Um das herauszufinden, geht es zunächst darum, zu verstehen, was maschinelle Übersetzung ist und wie sie funktioniert, um sie dann mit den von einer Dolmetschagentur angebotenen Diensten vergleichen zu können.

Maschinelle Übersetzung und KI

Während ihr in den 2000er Jahren nur wenige Menschen Anerkennung zollten, wird die maschinelle Übersetzung heute von allen großen Unternehmen der neuen Technologien angeboten.

Warum diese plötzliche Omnipräsenz und vor allem, wie funktioniert dieses System?
Eben diese Antwort wird es ermöglichen, sich ein genaues Bild davon zu machen, wie zuverlässig die KI-Übersetzung ist und wie sie am besten verwendet werden kann.

Werfen wir einen Blick auf die Geschichte: Wie ist die maschinelle Übersetzung entstanden?

Spezialisten beschäftigen sich schon seit acht Jahrzehnten, genauer gesagt seit dem Kalten Krieg mit dem Thema der maschinellen Übersetzung.
Die Notwendigkeit, aus dem Russischen ins Amerikanische zu übersetzen, war der Grund für die ersten Recherchen zur maschinellen Übersetzung.
Man stützte sich auf die Erfahrungen aus dem Krieg, wo die Entschlüsselung der deutschen Botschaften den Eindruck erweckte, es sei möglich, Botschaften von einer Sprache in eine andere zu übersetzen, so wie man verschlüsselte Nachrichten übersetzt hatte. Die Entzifferung dieser verschlüsselten Nachrichten während des Zweiten Weltkriegs hat die Informatik in die Höhe schießen lassen.

Wer kennt sie nicht, die berühmte Geschichte von Blentchley Park. Hinter dem Namen verbirgt sich ein englischer Landsitz, wo die englische Regierung unter größter Geheimhaltung Wissenschaftler und Kryptoanalytiker zusammengetrommelt hatte, darunter der berühmte britische Logiker Alan Turing, um eine Maschine zu entwickeln, die automatisch die geheimen Nachrichten der Deutschen entziffern sollte. Die Alliierten hatten eine deutsche Schlüsselmaschine namens „Enigma“ gestohlen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen damit beauftragt, eine andere Maschine zu erschaffen, die diese Nachrichten automatisch entziffern sollte.
Diese Maschine ging als einer der ersten Computer in die Geschichte ein. Von da an wurde die Idee, eine Sprache zu übersetzen, mit der Idee verbunden, Nachrichten zu entschlüsseln, was wiederum die Idee aufkeimen ließ, ein automatisches Instrument zu schaffen, das Sprachen systematisch entschlüsseln, also übersetzen würde.

Die ersten maschinellen Übersetzungssysteme.

Mehrere Jahre lang beschränkte sich die Übersetzung auf ein kombinatorisches Wörterbuchsystem.

Bereits in den frühen 60er Jahren kamen die Forscher zu dem Schluss, dass die maschinelle Übersetzung nicht funktionierte.

Denn in einer menschlichen Sprache sind alle Wörter mehrdeutig. Vor der Entschlüsselung muss also das Problem der Mehrdeutigkeit der Worte gelöst werden.

Im Falle einer verschlüsselten Nachricht ist diese Nachricht so lange unverständlich, bis man den Schlüssel gefunden hat, den Code zu brechen, dann wird die Nachricht eindeutig klar. Bei einer Sprache aber gibt es keinen Schlüssel, um die Zweideutigkeit aufzuheben, worin die gesamte Schwierigkeit liegt. Deshalb erfordert die Übersetzung zunächst eine Interpretation der Bedeutung, noch vor der eigentlichen Übersetzung und Wiedergabe.

Auch wenn wir nicht genau wissen, woher diese menschliche Fähigkeit zur Interpretation kommt, wissen wir, dass der Computer nicht damit ausgestattet ist und daher ständig auf das Problem der Mehrdeutigkeit der Wortsinne stoßen wird.

Die Forschung blieb an dieser Feststellung stecken und über 20 Jahre lang, bis in die 80er Jahre, wurden für dieses Forschungsthema keine finanziellen Mittel mehr flüssig gemacht. Zwischen Mitte der 50er und Ende der 80er Jahre geschah demnach auf diesem Gebiet nur wenig.

In den späten 80er Jahren nutzte das Unternehmen IBM, das am „pitch to text“ arbeitete (Umwandlung einer mündlichen Datei in eine schriftliche Datei auf Englisch), statistische Methoden.
IBM-Forscher sagten sich, dass man auf die gleiche Weise, wie man vom Mündlichen zum Schriftlichen wechseln kann, versuchen könnte, eine Fremdsprache ins Englische zu übersetzen.
Der Computer errechnete Statistiken, die es ihm ermöglichten festzustellen, dass das Wort „house“ statistisch gesehen gegenüber von „Haus“ steht. Daraus folgerte er, dass das Wort House mit Haus übersetzt wird. Das Verfahren ist einfach. Und was für Wörter funktioniert, funktioniert auch für Wortgruppen.

Durch die Aufnahme von massenweise parallelen Textkorpora in den Computer konnte er gängige statistische Übereinstimmungen finden und Wort-für-Wort-Übersetzungen von kleinen Wortgruppen erstellen.

Die Entwicklung der maschinellen Übersetzung geht also mit der Entwicklung der Leistungsfähigkeit von Computern einher, die es ermöglicht, statistische Berechnungen über große Datenmengen anzustellen. Die Entwicklung des Internets in den 1990er Jahren lieferte große Datenmengen, die gesammelt wurden, um Parallelkorpora zu schaffen. Das Web wurde zu einem Korpus.

Und dann kam die KI

Seit der Begriff „künstliche Intelligenz“ (KI) 2010 in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen wurde, ist er aus den Medien nicht mehr wegzudenken.

Aber was bedeutet eigentlich KI?
Auf der Website des Europäischen Rates findet sich folgende Definition:

„Im weiteren Sinne bezeichnet der Begriff in der Tat unterschiedslos Systeme aus dem Bereich der reinen Science-Fiction (wie es die Filme „Transformers“ oder „I, Robot“ mit Will Smith zeigen, in denen es sich um „starke“ künstliche Intelligenz handelt, die mit einer Art Bewusstsein ausgestattet ist) und bereits existierende, funktionierende Systeme, die in der Lage sind, sehr komplexe Aufgaben auszuführen (automatische Übersetzung, Erkennung von Gesichtern, Bildern, Stimmen, Fahrzeugführung usw.).“

Bei der maschinellen Übersetzung spricht man genauer gesagt vom „deep learning“, vom tiefen oder mehrschichtigen Lernen, das eine vom maschinellen Lernen abgeleitete Art der künstlichen Intelligenz ist, bei dem die Maschine selbst lernt, im Gegenteil zu einer Programmierung, bei der sie sich damit zufrieden gibt, nach vorgegebenen Regeln zu arbeiten.

Funktionsweise des deep learning

Das deep learning basiert auf einem Netzwerk von künstlichen Neuronen, die vom menschlichen Gehirn inspiriert sind. Dieses Netzwerk besteht aus Dutzenden, wenn nicht Hunderten von „Schichten“ an Neuronen, von denen jede die Informationen aus der vorangehenden Schicht erhält und interpretiert. Das System wird beispielsweise lernen, Buchstaben zu erkennen, bevor es sich um die Wörter in einem Text kümmert oder bestimmen, ob ein Gesicht auf einem Foto zu sehen ist, bevor es ermittelt, um welche Person es sich genau handelt.

In Hinblick auf die Übersetzung liegt der Unterschied dieser Methode der Neuronennetzwerke (Programme) im Vergleich zur Statistik seit 2012 darin, dass das System einen Satz als Input nehmen und an diesem Satz arbeiten wird, es müssen also keine Sätze mehr zusammengefügt werden, die Teil der Datenbank sind, sondern die Maschine wird ausgehend von Statistiken und Vorkommen Kategorien erstellen.
Durch Berechnung leitet die Maschine ab, dass das Wort „Hund“ verschiedenen Begriffen wie „Labrador“, „Pudel“ usw. entspricht, was eine stichhaltigere Übersetzung ermöglicht.

 

Die Qualität der Übersetzung hängt also von zwei Punkten ab: Einerseits von der Masse an zweisprachigen Daten; die Übersetzungen vom Französischen ins Englische werden also zum Beispiel mehr gespeist werden, als solche für seltenere Sprachen wie Japanisch oder Russisch. Und andererseits von der Komplexität der Sprache, wenn sich zum Beispiel Wörter abhängig von ihrer grammatischen Funktion oder ihrer Art ändern, wie in Latein, Deutsch, Ungarisch oder Finnisch, und auch wenn Wörter ihre Bedeutung ändern, je nachdem, in welchem Kontext sie stehen.

 

Trotz dieser Fortschritte bleibt das Problem der Mehrdeutigkeit der Wörter bestehen, für die die maschinelle Übersetzung noch immer keine Lösung gefunden hat.

Nehmen wir einen im Französischen einfachen Satz, um die Wichtigkeit des Kontextes zu verdeutlichen: „L’avocat a livré une plaidoirie au vitriol“. Zu Deutsch: „Der Anwalt lieferte ein scharfes Plädoyer.“ Dieser Satz, den eine französischsprachige Person sofort versteht, ist in der Tat für eine Maschine sehr kompliziert zu übersetzen.

 

„L’avocat“ ist natürlich der „Anwalt“, es könnte sich aber auch um die Frucht „Avocado“ handeln. Bei „livrer“ (liefern) handelt es sich nicht um die „gegenständliche Lieferung eines Plädoyers“, sondern um einen feststehenden Begriff, der im Deutschen „ein Plädoyer halten“ bedeutet. Und „au vitriol“ ist im Französischen ein Adverb, das dem Plädoyer einen scharfen Ton zuschreibt – und wobei es sich keinesfalls um kristallwasserhaltige Sulfate handelt!

Für einen Menschen sind diese Elemente leicht zu verstehen, aber für eine Maschine ist der Satz sehr schwer zu entschlüsseln. Aus diesem Grund ist die Automatisierung der Übersetzung eine sehr schwierige Aufgabe, da es unmöglich ist, eine Sprache in ein Modell umzuwandeln.

Dolmetschagenturen und Videokonferenzen: Übersetzen, Simultandolmetschen, Konsekutivdolmetschen – das steckt dahinter!

Abgesehen von der maschinellen Übersetzung, die von fast jeder Videokonferenzsoftware angeboten wird, bieten professionelle Übersetzungs- und Dolmetschagenturen verschiedene Arten von Dienstleistungen an, die sich für Videokonferenzen eignen. Natürlich muss man zunächst einmal wissen, dass diese überhaupt existieren und was deren einzelne Besonderheiten sind. Das wollen wir uns jetzt einmal anschauen.

Was sind die Unterschiede zwischen Übersetzen, Simultandolmetschen, Konsekutivdolmetschen und Gesprächsdolmetschen?

In allen Fällen überträgt der Übersetzer genau wie auch der Dolmetscher eine schriftliche oder gesprochene Rede aus einer Fremdsprache in seine Muttersprache.

Die Übersetzung besteht (meistens) darin, ausgehend von einem Text eine schriftliche Übersetzung entweder simultan oder zeitlich versetzt anzufertigen. Diese Lösung eignet sich also nicht wirklich für eine Videokonferenz, da das Interesse dieser Art von Meeting darin besteht, die Bedingungen, die einer persönlichen Unterredung der Teilnehmer am nächsten kommen, anhand einer mündlichen Intervention nachzustellen.

Wenn der Sprachtransfer vom Mündlichen ins Mündliche (oder eventuell ins Schriftliche) in eine Zielsprache erfolgt, sprechen wir vom Dolmetschen. Im Falle der Videokonferenz kann diese Übertragung der Sprache mündlich oder per Chat als komplette Assistenz für die Konferenz oder nur für die zuvor benannten Teilnehmer geschehen. ZOOM ist derzeit eine der wenigen Plattformen, die eine Dolmetschfunktion anbieten.

Beim Start einer Konferenz oder eines Webinars melden sich die Dolmetscher über ihre eigenen Audiokanäle an. Die Teilnehmer können einen der Kanäle auswählen, um die Sprache ihrer Wahl anzuhören; sie hören dann die übersetzte Version und können entscheiden, ob sie gleichzeitig die Originalversion in reduzierter Lautstärke hören möchten. Um nur die gedolmetschte Version zu verfolgen, kann der Originalton einfach ausgestellt werden.
Das Dolmetschen kann simultan erfolgen, sprich das Gesagte wird direkt und zeitgleich übersetzt, oder konsekutiv.

 

Das Konsekutivdolmetschen ist ein Prozess, bei dem der Dolmetscher zuerst den Inhalt des Gesagten anhört und dazu Notizen macht, um ihn erst später wiederzugeben.
In diesem Fall kann der Dolmetscher in regelmäßigen Abständen eingreifen, wenn die Rede lang ist (alle 20 bis 30 Minuten), oder am Ende der Rede, wenn diese kurz ist.
Unabhängig von der Dolmetschart werden für Konferenzen, die länger als zwei Stunden dauern, zwei Dolmetscher beauftragt, die sich alle 30 bis 40 Minuten abwechseln, damit die Qualität der Dienstleistung fortlaufend gewährt ist.

Eine weitere Dienstleistung von Dolmetschagenturen ist das Gesprächsdolmetschen, das sich ebenfalls für Videokonferenzen eignet. Dabei nimmt der Konferenzdolmetscher an dem virtuellen Meeting teil, bei dem er sichtbar ist, als säße er in der Mitte aller Teilnehmer, und bei dem er Satz für Satz das Gesagte und die Bemerkungen von den anwesenden Personen übersetzt.
Das Gesprächsdolmetschen kommt häufig bei Gruppensitzungen, Brainstormings oder Verhandlungen zum Einsatz.

Für alle diese Vorgänge ist der Videokonferenzdienst kostenlos, die Kosten für diese Lösung beschränken sich also auf den Dolmetschertarif, für den vor der vorgesehenen Intervention ein Kostenvoranschlag erstellt wird.

Der Bereich der Übersetzung ist ein weites und grenzenloses Gebiet, denn es folgt den Bewegungen des menschlichen Austauschs, er betrifft alle wirtschaftlichen und sozialen Sektoren, alle Berufe und erfordert somit nicht nur sprachliche, sondern auch kulturelle, literarische und technische Kompetenzen in Verbindung mit allen bestehenden Berufszweigen.

Übersetzen und dolmetschen: Die Gabe, allgegenwärtig zu sein.

Wenn zwei Sprachen aufeinandertreffen, dann sind es zwei Weltanschauungen, die miteinander interagieren, und damit diese Begegnung optimal ist, muss sie unter Achtung der kulturellen Besonderheiten jedes Einzelnen erfolgen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass das wichtigste Ziel des Dolmetschens darin besteht, eine gemeinsame Grundlage, ein gemeinsames Territorium zu schaffen, indem das verständlich gemacht wird, was nicht von vornherein verständlich ist.

Eine Sprache ist eine Art, die Welt wahrzunehmen und zu organisieren.

Linguisten zufolge gibt es heute zwischen 6000 und 7000 Sprachen, die weltweit gesprochen werden, jede mit anderen grammatikalischen Strukturen und phonetischen Besonderheiten, die von deren Weltvorstellungen zeugen. Einige dieser Sprachen werden nicht geschrieben, für diejenigen, die geschrieben werden, gibt es etwa 50 „Alphabete“ und vergessen wir dabei auch nicht, dass viele Sprachen das alphabetische System gar nicht verwenden, wie zum Beispiel das Chinesische. Es gibt also sehr unterschiedliche Arten, die Sprache im Schriftlichen zu verschlüsseln.

Diese phonetischen Kombinationen, diese Arten des Verschlüsselns nach Schreibsystemen oder Alphabeten, sind das Ergebnis historischer Umstände, deren Ursprung seit jeher viele Hypothesen hervorgerufen und die Arbeit sowohl von Anthropologen, Archäologen, Genetikern oder Linguisten ins Spiel gebracht hat.

Die Sprache ist im Grunde der Ausdruck einer Identität, einer Ansichtsweise, einer Art von Darstellungen zu einem bestimmten Zeitpunkt, der nicht „festgehalten“ werden kann.

Obwohl wir alle mindestens eine Sprache beherrschen, Gebärdensprache eingeschlossen, sind nur wenige von uns in der Lage, ihre eigene Sprache zu erklären, zu definieren, geschweige denn, sich die Vielfalt der Sprachsysteme vorzustellen, die es auf unserer Erde gibt; die Welt ist einfach riesig.

Diejenigen von uns, die die Gelegenheit zu einem Auslandsaufenthalt hatten und vor Ort eine Fremdsprache praktisch anwenden konnten, kommen mit der gleichen Feststellung zurück: Erst wenn wir uns mit einer anderen Lebensweise, einer anderen Sprache und einer anderen Kultur auseinandersetzen, beginnen wir zu verstehen, welche Besonderheiten unsere eigene Sprache hat.
Das Erlernen unserer Muttersprache ist ein spontaner Prozess, den wir weder hinterfragen noch infrage stellen. Unsere Sprache erscheint uns selbstverständlich, bis wir plötzlich in die Situation kommen, unsere Darstellungen mit denen einer anderen Kultur konfrontieren zu müssen.

Die Wahrnehmung der Zeit

Interessanterweise entspricht die Zeit im Französischen einem Raum, der in Form einer Zeitachse dargestellt wird, die von der Vergangenheit links bis zur Zukunft rechts reicht. Aus diesem Grund sprechen die Franzosen auch von „diesem Tag da“, „ce jour-là“: Sie benennen einen bestimmten Tag „da an dieser Stelle“ auf der Zeitachse. Ein weiteres Beispiel aus dem Französischen: Wenn der Franzose von seinem Geburtsdatum spricht, benennt er den Tag, „wo“ er geboren, in Bezug auf die Stelle auf der Zeitachse, und nicht wie in anderen Sprachen, den Tag, „an dem“ er geboren wurde.

Und selbst diese lineare Darstellung der Zeit von links nach rechts ist längst nicht allgemeingültig. Denken wir an das Arabische, das sich von rechts nach links liest, und das bereits Geschehenes rechts auf der Zeitachse anordnet und zukünftige Ereignisse links.

Im Französischen wie im Englischen bewegt sich die Zeit also von links nach rechts, es ist eine horizontale Bewegung, während im Chinesischen das, „was früher geschehen ist“ oben und das, „was später geschehen wird“ unten steht. Die Darstellung ist also vertikal.

Die grammatikalischen Geschlechter

Es kann eine Vielzahl an Geschlechtern geben: das maskuline Geschlecht, das feminine Geschlecht, das neutrale Geschlecht, lebendiges und nicht lebendiges Geschlecht usw. Das Geschlecht ist eine Klassifizierung von Namen und Pronomen, die nützlich sind, um grammatikalische Beziehungen herzustellen.

In der französischen Sprache wird zum Beispiel das maskuline Geschlecht standardmäßig verwendet, wenn es kein verbundenes Geschlecht oder Nomen gibt. Wenn feminine und maskuline Elemente das Subjekt bilden, ist es das maskuline Geschlecht, das übernommen wird.

Im Französischen wird der im Deutschen neutrale Satz „es regnet“ mit „er regnet“ wiedergegeben (und nicht etwa „sie regnet“). Das Geschlecht ist also weder neutral noch feminin, sondern maskulin. Von den europäischen Sprachen weist nur das Isländische systematisch das neutrale Geschlecht zu, um Menschen unterschiedlichen Geschlechts gemeinsam zu benennen.

Im Chinesischen gibt es in der gesprochenen Sprache keinen Unterschied zwischen „sie ist Chinesin“ und „er ist Chinese“. Es gibt auch keine Geschlechter für Nomen. Die Worte sind unveränderlich, es gibt weder Konjugation, noch Deklination oder Angleichung.

Schon anhand von diesen kleinen Beispielen wird deutlich, dass Übersetzung und Dolmetschen komplexe Prozesse sind, da es so dermaßen viele unterschiedliche Schreibsysteme und Grammatikregeln gibt, ganz zu schweigen von den Ausnahmen, die natürlich jedes System noch mit sich bringt.

 

Was wir gerade angesprochen haben, zwingt uns dazu, alle Dimensionen zu betrachten, nicht nur diejenigen der Sprache, sondern alle Dimensionen der Kommunikation: Die tonale, soziale, gestische, kulturelle, hierarchische Dimension.

Dabei handelt es sich um einen äußerst komplexen Prozess, da alle diese Dimensionen ineinandergreifen.

Schlussfolgerung

Auch wenn die maschinelle Übersetzung in den letzten zehn Jahren erstaunliche Fortschritte gemacht hat und im Alltag eine schnelle, wertvolle Hilfe bietet, ist sie weit davon entfernt, einen zuverlässigen Service im Rahmen einer Videokonferenz zu bieten, da sie dabei mit drei großen Herausforderungen konfrontiert wird.
Die maschinelle Übersetzung muss zunächst die „pitch to text“-Etappe erledigen, das heißt, eine schriftliche Version einer automatisch erkannten mündlichen Rede erstellen. Diese schriftliche Version wird dann übersetzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Übersetzung fehlerhaft ist, ist demnach dreimal höher: Es können Fehler bei der Spracherkennung, bei der Umwandlung des Gesprochenen in einen Text und bei der Übersetzung dieses Textes entstehen.

 

Konnotationen, semantische Felder und kulturelle Codes sind grundlegende Elemente einer korrekten Übersetzung, die aber eine maschinelle Übersetzungssoftware nicht in der Lage ist, zu erfassen, geschweige denn, zu begreifen.
Nur professionelle Dolmetscher sind in der Lage, einen mündlichen Text schnell zu verstehen und zu analysieren, dessen Inhalt der Wichtigkeit nach zu strukturieren und ihn dann mündlich unter Beachtung der sozialen Codes der Zielsprache wiederzugeben.

Übersetzen und Dolmetschen bedeutet also, die Gabe zu besitzen, allgegenwärtig zu sein: Die Fähigkeit, sich in mehreren Dimensionen der Weltanschauung gleichzeitig zu bewegen, Brücken zu bauen, um besondere und unterschiedliche Wahrnehmungen der Zeit und von sozialen Beziehungen auf eine Ebene zu bringen. Diese wirtschaftliche Verantwortung kann daher nur einem ausgebildeten Profi anvertraut werden.

 

Quellen:

https://investors.zoom.us/news-releases/news-release-details/zoom-reports-second-quarter-results-fiscal-year-2021
IATA COVID-19 relief : Corporate Travel Management Survey
Babel 2.0 – Où va la traduction automatique ? Von Thierry Poibeau
https://lejournal.cnrs.fr/articles/dans-le-secret-des-langues-a-clics
https://fr.wikipedia.org/wiki/Langue_%C3%A0_tons
https://chine.in/mandarin/methode/index.php?lecon=2
https://fr.wikipedia.org/wiki/Langue_agglutinante
https://www.natural-solutions.eu/blog/histoire-du-deep-learning
https://www.coe.int/fr/web/artificial-intelligence/what-is-ai
http://www.axl.cefan.ulaval.ca/monde/origine-langues.htm